Samtgemeinde Borgloh, Ortsteil Allendorf

Südöstlich von Borgloh erstreckt sich ein für die Landwirtschaft besonders geeignetes Gelände: Allendorf. Vor 150 Millionen Jahren waren bei der großen Erdauffaltung die Jurahügel nach oben gedrückt worden, und viel später haben nach der Eiszeit die starken Stürme pulverfeine Lehmkörnchen als fruchtbaren Lößboden hier angeweht. Auf den Hügelkuppen, die nicht von Lößerde bedeckt sind, hält sich geringer Baum- und Buschbestand, der zur Erhaltung der Bodenfeuchtigkeit dient.
Dass hier alte Höfe auch auf den Höhen zu finden sind liegt auch daran, dass zwei kleine Bäche, der Nierenbach und der Aubach, von Westen nach Osten das Land durchfließen und an manchen Stellen sumpfiges Ufergelände hinterlassen.
Für diese Annahme spricht nicht nur die Siedlungsweise, sondern auch der Name des Dorfes. 1466 wird er erwähnt als "Oldendorpe in dem Kerspel ton Borchlo", was nichts weiter bedeutet als: altes Dorf. Wenn Allendorf aber schon in der Mitte des 15. Jahrhunderts das alte Dorf war, ist anzunehmen, dass es bereits in grauer Vorzeit entstanden ist.

Baumann in Allendorf

Blick über Allendorf nach Eppendorf

Allem Anschein nach ist Allendorf der älteste Siedlungsraum unserer Gemeinde.

Die Höfe sind prächtig gestaltet und zeugen vom Ertragreichtum des Bodens. Verstreut im Dorf ragen alte Linden auf, von denen die "Kronleuchterlinde" auf dem Hofe Heggeman zu den mächtigsten Linden der weiteren Umgebung zählt. Von dieser Linde aus soll den Bewohnern durch Hornsignal die Geburt von Kindern angezeigt worden sein.

Von alters her besteht Allendorf aus den sieben Vollerbenhöfen Meyer zu Allendorf, Maune, Middelmann, Marquardt, Johannsmann, Ostendarp, Holtgrewe und Heilerhöfen aus den Vollerben Heilmann ( seit etwa 100 Jahren Heggemann), Dauwe, Kendeler und Spreckelmeyer. Dazu kommen noch die beiden Höfe die "im Bruch sitzen" (Brocksitter), Broxtermann und Böckmann und der Einzelhof im Wald (Lohsitter) Lauxtermann, dessen Besitzer 1277 erwähnt wird.

Südlich des Hofes Spreckelmeyer ändert sich der Boden. Die Kreideformation gelangt hier an die Erdoberfläche und bringt, besonders im Gebiet des Lohnberges die Wealdenkohle ans Tageslicht. Die Schönheit der Landschaft lässt sich besonders im Bereich "Rehagen" auskosten.
Text teilweise aus "Borgloh, seine Geschichte und Geschichten", von Bernhard Feige. Mit freundlicher Genehmigung des Autors.