Norbert ElfenkämperWellendorf, Zum Packsholz 10

Im Packsholz steht die einzige Gebetsklause Wellendorfs. Als Ende 1924 die dortige Kirche eingeweiht worden war, begannen auch die jährlichen Fronleichnamsprozessionen. Zwei Rundwege wurden dafür festgelegt, die im Wechsel zweier Jahre begangen wurden. Einer davon verläuft übers Packsholz und einen Wiesenweg zur Siedlung und Kirche. Eine Station wurde schon seit Beginn der Prozessionen bei Stönner/Niemann/Elfenkämper aufgebaut. Das war zunächst ein mobiler Altar, umgeben von Birkensträuchern mit zwei großen Ehrenpforten davor, bis 1933 die Witwe Elisabeth Stönner, deren Mann auf tragische Weise auf dem Wellendorfer Bahnhof verunglückt war, bei dem Maurer Konrad Bünger vom Schluchtweg eine feste Backsteinklause in Auftrag gab.


Sie steht vor dem Wohnhaus und trägt ein mit Schieferplatten gedecktes Sptizdach, das hinten gewalmt ist. Die Fassade bildet ein großer Spitzbogeneingang über dem das Signum Christi IHS zu sehen ist. Auf seiner Spitze steht ein schlichtes Eisenkreuz. Die Klause ist durch eine halbhohe schmiedeeiserne Tür verschlossen. Ihr Innenraum ist weiß getüncht, und auf einem Stufenaltar steht eine kaum 50 cm hohe Pieta: die schmerzhafte Muttergottes mit einem blauen Gewand und dem toten Sohn auf ihrem Schoß. Nägel und Dornenkrone liegen zu ihren Füßen. Auf einem Brett am Sockel des Altars stehen die Worte:


Sei gegrüßt, o Königin, Mutter der Barmherzigkeit.


Seit 1983 wird jeweils 2 Tage vor Christi Himmelfahrt eine Bittprozession durchgeführt, die ebenfalls an dieser Klause Station macht.