Industriedenkmal Förderturm des Kronprinz

Am letzten Septembertag des Jahres 1963 um genau 15:45 Uhr wurde die letzte Lore Kohle aus dem Kronprinzschacht in Wellendorf zutage gefördert. Damit wurde die letzte Steinkohlenzeche Niedersachsens geschlossen.

Bereits im 15. jahrhundert ist der Bergbau im Raume Borgloh belegt. Bei der Belehnung des Drosten von Cappel vom Gut Borgloh, auch bischöflicher Landrat, mit "Kohlenbergen" vom Amte Iburg, ließ am 29. September 1603 Fürstbischof Philip Sigismund den Drosten darauf aufmerksam machen, dass auf fremdem Eigentum die Förderarbeit nur mit Erlaubnis des Besitzers geschehen durfte.

In der Zeit zwischen dem 5. Juli 1956 und dem 30. September 1963 wurden hier durchschnittlich 180 Bergleute beschäftigt und rund 320.000 Tonnen Kohle gefördert.

Die Schachtanlage, die in den Jahren 1920 und 1925 Hauptlieferant für Kohlen in die nähere und weitere Umgebung war, hatte über 30 Jahre stillgelegen. Auch damals vor 30 Jahren war ein Förderturm vorhanden, der allerdings aus Holz bestand.


Der Förderturm an der Straße von Wellendorf nach Borgloh



Am 5. September 1988 war es dann soweit. Der restaurierte Föderturm der ehemaligen Zeche Kronprinz in Borgloh-Wellendorf wurde der Öffentlichkeit übergeben. Viele ehemalige Kumpel hatten sich zur Einweihung eingefunden. Die Restaurierung des Turmes, wie Sandstrahlen und Streichen, wurde von den ehemaligen Besitzern organisiert. Der Heimatverein der Samtgemeinde Borgloh e.V. hat in Verbindung mit der Gemeinde die Wartung der gesamten Anlage übernommen.


Einst stand der Förderturm auf der Schachtanlage des Kronprinzen. Der fast 13 Meter hohe Turm hat ein Gewicht von rund 14 Tonnen. Gebaut wurde der Förderturm im Jahre 1955/56 von der Abteilung Behälter- und Apparatebau der Firma Klöckner- Werke AG in Georgsmarienhütte. Die Fahrleistung betrug 1,6m pro Sekunde in einer Tiefe von 130 Metern.


Der Standort unweit des alten Kronprinzenschachtes auf dem Gelände des "Ernst-August-Schachtes" unmittelbar an der Autobahn A33 wurde mit Bedacht ausgewählt, denn von hier aus grüßt er alle vorbeifahrenden Menschen von nah und fern zur Erinnerung an die Borgloher Kohleförderung.